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(Rezension) Romina Casagrande: Als wir uns die Welt versprachen

  • Autorenbild: agbuerkle
    agbuerkle
  • 9. Juni 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Liebe Leserinnen, liebe Leser,


die Pandemie geht vielen Leuten auf die Nerven – auch mir. Darüber hinaus war mein Mann ab dem 7. April 2021 fast acht Wochen zu Hause, weil er sich die linke Hand gebrochen hatte. Blöd sowas, aber was will man machen? Er war vor dem Eingang der Firma, in der er arbeitet, ausgerutscht, weil es dort irgendwie glatt war.


Wenn ich ein „Fitzelchen“ freie Zeit hatte, habe ich mich auf ein Buch gestürzt, um es zu lesen. So auch das Buch


„Als wir uns die Welt versprachen“ der italienischen Schriftstellerin Romina Casagrande.


Wie mir das Buch gefallen hat, liest man jetzt.


Kurze Information zu dem Buch:


Erscheinungsdatum in Deutschland: 10. März 2021

Verlag: Fischer Krüger

Seitenzahl: 480 Seiten

ISBN-Nummer: 978-3-8105-0009-0


Das Buch ist in der deutschen Übersetzung als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet 22 Euro.


Über die Autorin:


Romina Casagrande ist eine italienische Schriftstellerin, geboren 1977. Sie lebt in Meran in Südtirol (nicht weit von Bozen entfernt).


Die Autorin hat klassische Literatur und Geschichte studiert. Mit „Als wir uns die Welt versprachen“ landete sie einen Bestseller, der in viele Sprachen übersetzt wird.


Leseprobe:


Vom Verlag genehmigte Leseproben gibt es einige im Internet. Einfach auf bestimmten Buchhändlerseiten stöbern und die Option „Leseprobe“ anklicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.


Worum geht es in dem Buch?


Edna ist ungefähr 90 Jahre alt, lebt in Südtirol (Italien) mit dem Papagei Emil und liest immer wieder die deutsche Zeitschrift „Stern“, die sie sich von ihrer Nachbarin Adele besorgen lässt.


Tief im Herzen weiß Edna jedoch, dass sie ein jahrzehntealtes Versprechen einlösen muss. Sie muss den Papagei Emil seinem rechtmäßigen Besitzer, ihrem Freund aus Kindertagen Jacob, zurückbringen. Allerdings konnte sie sich nicht früher auf den Weg machen, denn sie wusste nicht, wo Jacob lebt und wie er mit Nachnamen heißt.


Mit Jacob verbinden Edna gemeinsame Erlebnisse auf einem Bauernhof in Süddeutschland. Sie waren so genannte „Schwabenkinder“, die oft schuften mussten, um zu überleben. Viele Bauern und ihre Mitarbeiter gingen mit den Schwabenkindern um, wie es ihnen beliebte. So gab es bittere Zeiten für die Kinder – aber auch Freundschaften entstanden.


Ein Artikel im „Stern“, der von einer Katastrophe im Süden Deutschlands berichtet, zeigt Edna plötzlich, dass Jacob in einem Krankenhaus in Ravensburg ist. Er wurde schwer verletzt und kämpft um sein Leben.


Edna fasst den Entschluss, ihn endlich in Deutschland zu besuchen und den Papagei Emil zurückzugeben. Diverse Pannen – zum Beispiel der Verlust ihres Geldes und ihres Ausweises – bringt sie nicht davon ab, die Reise zu machen. Auf ihrem Weg findet sie immer wieder Leute, die sie unterstützen und ihr helfen können. Sie nehmen sie beispielsweise mit auf einem Motorrad, sie begleiten sie zu Fuß und so weiter.


Meine Leseerfahrung:


Dieser Roman ist ein aberwitziges Roadmovie – teilweise abenteuerlich, absurd und humorvoll, teilweise aber auch sehr ernst. Er ist in der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst. Als Leserin erfahre ich, wie Edna mit ihrem Papagei per Bus, Zug, Motorrad, zu Fuß und so weiter versucht, ihr Ziel in Deutschland zu erreichen. Dabei trifft sie allerhand interessante Leute, Roland mit der Lederjacke, das esoterische Pärchen Priska und Flo und andere.


Ich habe das Buch gelesen, weil ich wissen wollte, ob Edna Deutschland erreichen und wie das Treffen mit Jacob nach langer Zeit ablaufen wird. Natürlich habe ich mich auch gefragt, warum Edna in ihrem Alter diese Reise überhaupt noch macht. Ihre Gesundheit ist nicht die beste.





Das Buch spielt in zwei Zeiten. Einmal in der Vergangenheit, als Edna und Jacob als „Schwabenkinder“ auf einem Bauernhof in Süddeutschland schuften und der Willkür von Bauern und Knechten ausgeliefert sind. Diese Kapitel erschüttern.


Ein Lichtblick ist hier, dass sich Edna und Jacob anfreunden – und sich gemeinsam um den Papagei Emil kümmern, den sie im Hof immer wieder verstecken können.


Die Reise Ednas nach Deutschland dagegen ist humorvoll, spannend und immer wieder skurril. Die Autorin schildert alles mit intensiver Fantasie – so entstehen immer wieder Bilder im Kopf und man kann sich beim Lesen gut ablenken.


Auch wenn ich denke, dass viele der beschriebenen Begebenheiten so nicht in Wirklichkeit passieren können, hat mich der Roman sehr gut unterhalten. Einen Augenblick lang habe ich geschmunzelt - und im nächsten Moment war ich erschüttert.


Den Schluss hätte ich mir etwas anders gewünscht. Aber das ist meine Meinung.



Ich vergebe dem Buch fünf von fünf Sternen und eine Weiterempfehlung.

 
 
 

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