(Rezension) Paolo Giordano: Tasmanien
- agbuerkle
- 14. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Jan.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ein Buch, das ganz Italien im Jahr 2022 interessiert hat, hat auch mich interessiert.
Deswegen wollte ich
„Tasmanien“ von
Paolo Giordano
lesen.
Aber hat mir ein Buch, das den Namen einer der schönsten Inseln der Welt in einem meiner Lieblingsländer Australien trägt, gefallen?
Lesen Sie selbst.
Kurzinformationen zu „Tasmanien“ von Paolo Giordano:
Verlag: Suhrkamp
Erscheinungsdatum in Deutschland: 20. August 2023
ISBN-Nummer: 978-3518431320
Seitenzahl: 335 Seiten
Das Buch ist in der deutschen Übersetzung als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet im Buchhandel in Deutschland 25 Euro.
Über den Autor Paolo Giordano:
Paolo Giordano ist ein italienischer Schriftsteller, Jahrgang 1982. In seiner Geburtsstadt studierte er Physik und errang einen Doktortitel für „Theoretische Physik abschloss“.
Mit seinem ersten Roman «Die Einsamkeit der Primzahlen» landete er einen internationalen Bestseller. Das Buch wurde in über vierzig Sprachen übersetzt und verfilmt.
Giordano erhielt dafür mehrere Auszeichnungen, darunter den angesehensten italienischen Literaturpreis, den Premio Strega. Paolo Giordano lebt in Rom.
„Tasmanien“ ist sein zweiter Roman.
Leseprobe:
Leseproben gibt es einige im Internet. Auch bei vorablesen.de. Einfach nach dem Buchtitel suchen und auf die Option „Leseprobe öffnen“ klicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.
Worum geht es in dem Buch?
Der Ich-Erzähler Paolo ist Journalist und Autor. Er schreibt ein Buch über die Bombe und recherchiert immer wieder über die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Ebenfalls ist er als Dozent in Triest tätig, besucht auch immer wieder Vorträge, zum Beispiel die Klimakonferenz in Paris.
Sein Privatleben nimmt ihn ziemlich mit. Zwischen seiner Frau Lorenza und ihm funktioniert die Beziehung nicht mehr. Sie wissen, dass all ihre Bemühungen, ein Kind zu zeugen, erfolglos waren. Er sehnt sich nach einem gemeinsamen Kind, aber seine Frau hat aufgegeben. Sie hat ja bereits einen Sohn Eugenio, den sie mit in die Ehe gebracht hat.
Paolo befindet sich in einer Krise. Er versucht, diese Krise mit Reisen, Treffen mit Freunden und Bekannten und den Recherchen zu seinem Buch zu überwinden.
So trifft er beispielsweise Giulio und Cobalt. Sie befinden sich in einer Beziehungskrise, Cobalt hat einen neuen Freund und versucht, den gemeinsamen Sohn Adriano auf ihre Seite zu ziehen. Das geht nicht nur Giulio sehr nahe, sondern auch Paolo.
Meine Meinung zu diesem Buch:
Die Handlung des Buches spielt in den Jahren 2015 bis 2020. Wer ein spannendes Buch lesen will, sollte nicht zu dem Buch Tasmanien greifen. Diese australische Insel ist ein Symbol für einen lebenswerten, sauberen Ort. Ein Gedanke und eine Feststellung, die Paolo in diesem Buch kurz aufgreift.
Viele Gedanken des Ich-Erzählers fand ich interessant. Die Leute, die er trifft, sind Nebenfiguren. Manche Kapitel waren fast unerträglich zu lesen, beispielsweise, wenn er über die Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki schreibt. Da erzählt er von Menschen, die Schlimmes erleben mussten.
Was mich an dem Buch stört, ist, wie der Ich-Erzähler sich treiben lässt. Er hat eine Egal-Haltung angenommen und geht damit durchs Leben. So trifft er den Geistlichen Karol, verpasst einen Flug, den er gebucht hat und unterzieht sich einer Augenoperation.
Ansonsten gefällt mir der Schreibstil. Der Autor hat eine schöne Sprache, die den Leser für manche Längen in dem Buch und das Fehlen einer stringenten Handlung entschädigt.

Ein Buch, das nicht spannend ist, aber hin und wieder interessante Gedanken aufgreift, während der Ich-Erzähler Leute trifft und Recherchen zu einem Buch macht, das er schreibt.
Ich vergebe drei von fünf Sternen. Bei einer Leseempfehlung bin ich unentschlossen.
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