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(Rezension) Martin Maurer: Die Krieger

  • Autorenbild: agbuerkle
    agbuerkle
  • 19. Jan. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Liebe Leserinnen, liebe Leser,


was kann man während eines Lockdowns lesen, um auf andere Gedanken zu kommen? Ja, die Zeit momentan ist fast schon unheimlich. Geschäfte, die geschlossen haben, obwohl doch alle ein tolles Hygienekonzept ausgearbeitet hatten und sich niemand in diesen Geschäften infizierte. Oder auch die Gastronomie. Man kann sich im Moment nirgendwo in ein Café setzen und bei einer Tasse Kaffee entspannen.


Wir sollen uns nirgendwo hinsetzen. Nur zu Hause. Wir sollen schnell durch die Städte gehen und niemanden treffen.


Auch abends sollen wir nirgendwo hingehen. Ich vermisse schon lange den Hausbibelkreis von Rita. Aber ich soll da nicht hinfahren. Denn abends ab 20 Uhr ist hier Ausgangssperre.

Eine sehr traurige Situation haben wir momentan in fast ganz Europa. Eine Situation, in der vielleicht ein gutes Buch ablenken kann.


Ob das nun folgende Buch gute Lektüre ist für solch eine Situation, die wir ja alle zum ersten Mal erleben, kann man herausfinden, wenn man das Buch selbst liest. Jeder hat natürlich seinen ganz eigenen Geschmack. Und es kann sein, dass ein Buch, das einem Leser nicht so gefällt, einem anderen Leser sehr gut gefällt.


Ich schreibe heute über das Buch


„Die Krieger“ des deutschen Autors Martin Maurer.


Kurze Informationen zu dem Buch „Die Krieger“:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 10. November 2020

Verlag: Du-Mont-Buchverlag

ISBN-Nummer: 978-3832183769

Seitenzahl: 364 Seiten

Das Buch ist als Paperbackausgabe erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 16 Euro.


Über den Autor Martin Maurer:

Martin Maurer ist ein deutscher Autor, Jahrgang 1968. Er wurde in Konstanz am Bodensee geboren. Nachdem er die Schule abgebrochen hatte, machte er 1993 das Abitur auf einem Abendgymnasium.

Anschließend begann er, Kurzgeschichten zu schreiben und begann zu studieren. Nach einem Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam begann er als Drehbuchautor für Film und Fernsehen.

2011 erschien sein erster Roman „Terror“. Der Autor lebt mit seiner Familie in Berlin.


Worum geht es in dem Buch?

Nick, ein Kriminalkommissar, ist von Berlin nach München gezogen und ermittelt in dem Brandanschlag auf die Diskothek „Liverpool“ im Januar 1984. Dort gab es Verletzte und eine Tote. Die Polizei tippt, dass rivalisierende Gruppen im Rotlicht-Milieu etwas mit dem Anschlag zu tun haben. Dann aber taucht ein Bekennerschreiben aus Italien auf. Eine Gruppe, namens LUDWIG, gibt zu, für den Anschlag verantwortlich zu sein.

Deswegen wird Nick nach Italien geschickt, um dort zu recherchieren. Als Dolmetscherin begleitet ihn Graziella, die eigentlich als Reinigungskraft für das Kommissariat arbeitet. Graziella kann zwar nicht gut lesen und schreiben, aber sie kennt die italienische Mentalität – und erweist sich so für die Ermittlungsarbeit als wertvoll.

Die beiden wälzen Akten und sprechen mit italienischen Ermittlern. Sie stoßen auf die Akten weiterer Attentate mit Toten und Verletzten in Italien, zu denen sich LUDWIG bekannt hat. Aber wer steckt hinter LUDWIG und warum wählt eine italienische Verbrecherorganisation einen deutschen Namen?


Leseproben:

Vom Verlag genehmigte Leseproben sind mehrfach im Internet vorhanden, beispielsweise bei diversen Internet-Buchhändlern. Aber auch bei vorablesen.de gibt es eine Leseprobe. Einfach nach dem Buch auf dieser Seite suchen und die Option „Leseprobe öffnen“ anklicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.


Meine Meinung zu diesem Buch:

Der Krimi ist aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst. Er begann interessant – es gefiel mir, dass der Autor etwas Münchner Lokalkolorit durch Dialoge authentisch rüberbrachte. Interessanter wurde der Krimi allerdings erst, als Nick und Graziella in Italien ermittelten. Sie wälzten Akten, sie überlegten, sie befragten Leute. Das alles bekam ich als Leserin lang und breit mit – und dadurch blieb oft die Spannung auf der Strecke. Ich merkte, dass die Ermittlungen rund um die diese Attentate in München und Italien sehr kompliziert waren. Die Idee, einen alten Kriminalfall aus München – der tatsächlich passiert ist – neu aufzurollen und in eine Krimihandlung zu packen, ist faszinierend. Jedoch fand ich den Krimi manchmal zu langatmig, die Ermittlungen zu kompliziert. Das störte meinen Lesefluss erheblich. Der Ermittler Nick war und blieb für mich ein blasser Charakter, interessanter war da schon Graziella. Das letzte Kapitel, in dem auf das wirklich passierte Attentat in München eingegangen wird und die Personen, die verdächtig sind, genannt werden, finde ich wichtig. Es rückt die ganze Kriminalhandlung des Buches noch in ein genaueres Licht und erklärt, warum der Autor den Roman so geschrieben hat, wie er es gemacht hat. Gesamt gesehen konnte mich das Buch jedoch nicht besonders packen, vieles zog sich in die Länge und wurde – für meinen Geschmack – zu ausführlich geschildert. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

 
 
 

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