(Rezension) Hervé Le Tellier: Ich verliebe mich so leicht
- agbuerkle
- 14. Nov. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
den Bestseller von Hervé Le Tellier „Die Anomalie“ habe ich gelesen. Und ich mochte dieses Buch gar nicht. Ich fand es irgendwie seelenlos und verwirrend. Es ist eines der schlechtesten Bücher, die ich 2022 gelesen habe.
Aber wie sieht es mit seinem neuen Werk „Ich verliebe mich so leicht“ aus? Dieses Buch mag ich. Auch wenn ich den Preis dafür schon recht heftig finde.
Kurze Informationen über „Ich verliebe mich so leicht“:
Erscheinungsdatum in Deutschland: 13. September 2022
Verlag: Rowohlt
Seitenzahl: 128 Seiten
ISBN-Nummer: 978-3498003128
Das Buch ist in Deutschland als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet 20 Euro im deutschen Buchhandel.
Über den Autor Hervé Le Tellier:
Hervé Le Tellier ist ein französischer Autor. Er wurde 1957 in Paris geboren. Er veröffentlichte Romane, Erzählungen, Gedichte und Kolumnen. Seit 1992 ist er Mitglied der Autorengruppe OuLiPo (Ouvroir de Littérature Potentielle).
Hervé Le Tellier lebt in Paris. Für seinen Roman «L'Anomalie» erhielt er 2020 den Prix Goncourt.
Worum geht es in dem Buch?
Ein Mann, 50 Jahre alt, startet vom Pariser Flughafen aus zu einer Reise nach Schottland. Er will dort eine Frau treffen, die er liebt, und danach seine Liebe zu ihr definieren und bewerten.
Die Reise beginnt mit einer Panne. Der Flug hat Verspätung. Der Mann ärgert sich und benachrichtigt die Frau, die er treffen will.
Endlich erreicht er Schottland. Das Hotel ist nicht gut, er muss ein Zimmer in einem anderen Hotel mieten.
Dann trifft er sie. Ihr Zusammensein gestaltet sich etwas holprig. Sie ist liiert mit ihrem anderen Mann. In Schottland besucht sie ihre Mutter. Er ist nicht liiert, hat zwei Kinder. Gibt es eine Möglichkeit, dass sie und er eine Liebesbeziehung aufbauen können?
Leseprobe:
Kostenlose Leseproben gibt es mehrfach im Internet. Auch bei vorablesen.de. Einfach diese Seite aufrufen, auf die Option „Leseprobe öffnen“ klicken, schon kann man einige Seiten des Buches kostenlos lesen.
Meine Meinung zu diesem Buch:
Der Titel - Ich verliebe mich so leicht - lässt vermuten, dass es sich um einen Roman aus der Ich-Perspektive handelt. Das ist aber nicht der Fall. Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive im Präsens (Gegenwart) verfasst.
Es handelt sich hier um einen dünnen Roman, der sich schnell lesen lässt.
Gewöhnungsbedürftig ist, dass die beiden Hauptpersonen nicht mit Namen genannt werden. Die Hauptperson, der Mann, wird oft als unser Held bezeichnet. Sie, die Frau, die er in Schottland treffen will, ist unsere Heldin. Die Handlung wird vorwiegend aus der Perspektive unseres Helden geschildert. Er überlegt viel, er wägt viel ab, er beurteilt sich selbst und Situationen.
Wörtliche Rede gibt es selten, dafür mehr indirekte Rede.
Was mir an dem Buch gut gefallen hat, ist der Schreibstil. Ich bekomme hier eine etwas andere Liebesgeschichte geboten, in der abgewogen und analysiert wird.
Weiterhin mag ich die Aufmachung des Buches, also das schöne Cover und die gut lesbare Schrift. Vor jedem Kapitel gibt es kurze Sätze mit Informationen, worum es gehen wird. Leider benötigt man für solche kurzen Informationen ein ganzes Buchblatt.
128 Seiten für 20 Euro - das ist nicht preisgünstig, jedoch ein hübsches Geschenk.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.
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