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(Rezension) Douglas Stuart: Shuggie Bain

  • Autorenbild: agbuerkle
    agbuerkle
  • 10. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Liebe Leserinnen, liebe Leser,


dank einer Leserunde bei lovelybooks.de durfte ich folgendes Buch lesen:


„Shuggie Bain“ von Douglas Stuart.

Dieses Buch hat den „Booker-Preis“ im Jahr 2020 gewonnen. Aber hat dieses Buch auch mein Herz gewonnen? Lest selbst.


Kurze Informationen zu dem Buch:


Erscheinungsdatum in Deutschland: 23.08.2021

Verlag: Hanser

Seitenzahl: 496 Seiten

ISBN-Nummer: ‎ 978-3446271081

Das Buch ist in Deutschland als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 26 Euro.


Über den Autor Douglas Stuart:


Douglas Stuart ist ein britischer Autor. Er wurde geboren in Glasgow und wuchs auch dort auf. Am Royal College of Art in London absolvierte er ein Studium. Nach der Abschlussprüfung zog er nach New York, wo er als Modedesigner arbeitet. Seine Texte erschienen im New Yorker und auf Literary Hub. Für seinen ersten Roman, Shuggie Bain, wurde er mit dem Booker Preis 2020 ausgezeichnet.


Leseprobe:


Kostenlose Leseproben gibt es in mehreren Internet-Buchhandlungen. Auch bei Amazon.de. Einfach auf die Option „Blick ins Buch“ klicken – schon kann man einige Seiten des Buches kostenlos lesen.


Worum geht es in dem Buch?


Shuggie heißt eigentllich Hugh. Er ist der jüngste der drei Kinder von Agnes. Er ist der einzige Sohn, den sie mit ihrem Mann Shug, einem Taxifahrer, zusammen bekommen hat.

Die Familie lebt im Glasgow der 1980er-Jahre. Eine Zeche hat dort geschlossen, viele Leute leben in Armut. Der Alkohol lenkt viele ab von ihrem Elend – so auch Agnes. Sie vertrinkt das Kindergeld, sie versetzt alles beim Pfandleiher, was sie versetzen kann – nur um hochprozentige alkoholische Getränke kaufen zu können.

Irgendwann hält Shug es nicht mehr mit Agnes aus und entscheidet sich, mit einer anderen Frau zusammenzuleben. Diese ist zwar unordentlich, aber das findet er viel besser als Agnes‘ Alkoholabhängigkeit.

Shuggies ältere Geschwister Catherine und Leek haben das Familiendrama schon lange erkannt und arbeiten darauf hin, Agnes endlich verlassen zu können. Eines Tages heiratet Catherine und zieht nach Südafrika, und auch Leek zieht aus.

Da bleibt nur noch Shuggie, der da ist, wenn sich seine Mutter nach ihren Trinkeskapaden nicht gut fühlt und sich übergeben muss. Rührend kümmert er sich dann um sie.

Shuggie kämpft sich durchs Leben. In der Schule ist er nicht beliebt, er wird gemobbt. Agnes schiebt ihre Alkoholabhängigkeit auf ihr strenges Elternhaus und die Wohngegend. Als sie und Shuggie umziehen, hofft sie, von ihrer Alkoholsucht geheilt zu werden.


Meine Meinung zu diesem Buch:



Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst. Gut und anschaulich ist es geschrieben, der Schreibstil gefällt mir.

Als Leserin bin ich berührt von Shuggie. Ein tapferer kleiner Kerl, der mir leid tut. Er versucht, seiner Mutter beizustehen – auch wenn ihre Alkoholsucht für ihn nicht leicht ist. Ebenso für mich als Leserin waren manche Szenen kaum zu ertragen. Der Autor hat das hoffnungslose Dasein mancher Arbeiter im Glasgow der 1980er-Jahre lebendig beschrieben. Da gibt es Frauen, die morgens schon anfangen, Bier zu trinken. Manche von ihnen kommen zu Agnes. Agnes kauft vom Kindergeld Whisky und ihre Kinder müssen deswegen oft hungern. Immer wieder durchsucht Agnes die Wohnung nach Dingen, die sie zu Geld machen kann, um Whisky kaufen zu können. Auch vor den wenigen Besitztümern ihrer Kinder macht sie nicht halt.

Kein Wunder, dass Shug, Catherine und Leek Agnes verlassen wollen. Nur Shuggie bleibt bei ihr, denn er ist noch nicht alt genug, um sich ein eigenes Leben aufzubauen.

Nach dem Besuch eines Gesprächskreises, dessen Teilnehmer versuchen, vom Alkohol loszukommen, gibt es einen Lichtblick. Agnes verzichtet endlich auf Alkohol und als Leser hofft man, dass dieser Zustand auch anhält. Dass das Buch einfach positiver wird.

Die Tatsache, dass das Buch autobiographisch ist, macht es noch eindringlicher. Der Leser bekommt den Kampf gegen die Alkoholsucht gut mit – und wie Angehörige deswegen oft Einschränkungen hinnehmen müssen.

Ich habe das Buch gelesen, um zu erfahren, ob Agnes von ihrer Alkoholsucht geheilt wird. Und ob ihr Willen stark genug bleibt, um auf lange Sicht dem Alkohol zu entsagen. Und natürlich wollte ich wissen, wie es mit Shuggie weitergeht.

Das Buch hat mich sehr berührt, manche Szenen waren trostlos. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

 
 
 

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