(Rezension) Colm Tóibín: Long Island
- agbuerkle
- 7. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
im Sommer habe ich folgendes Buch gelesen:
Long Island
Geschrieben wurde es vom irischen Schriftsteller Colm Tóibín.
Wie hat mir das Buch gefallen? Lest selbst.
Kurze Information über das Buch „Long Island“:
Erscheinungsdatum in Deutschland: 13. Mai 2024
Verlag: Hanser
ISBN-Nummer: 978-3446279476
Seitenzahl: 320 Seiten
Das Buch ist in der deutschen Ausgabe als Hardcoverbuch mit Schutzumschlag erschienen und kostet im Buchhandel in Deutschland 26 Euro.
Über den Autor Colm Tóibín:
Colm Tóibín, 1955 in Enniscorthy geboren, ist einer der wichtigsten irischen Autoren der Gegenwart. Seine Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem IMPAC-Preis und dem David Cohen Prize for Literature. Bei Hanser erschienen der Henry-James-Roman "Porträt des Meisters in mittleren Jahren" (2005), "Mütter und Söhne" (Erzählungen, 2009), "Brooklyn" (2010), "Marias Testament" (Roman, 2014), "Liebe und Tod" (Hanser-Box, 2014), "Nora Webster" (Roman, 2016), "Haus der Namen" (Roman, 2020), "Der Zauberer" (Roman, 2021), für den er den Rathbones Folio Prize 2022 erhielt, und zuletzt "Long Island" (2024). Er wurde für 2022–2024 zum Laureate for Irish Fiction ernannt.
Worum geht es in dem Buch?
Eilis ist Irin, lebt aber schon lange in den USA, genauer gesagt in Long Island. Ihr Mann Tony ist italienischer Abstammung. Seine Familie lebt ebenfalls in Long Island, deswegen trifft man sich oft, isst zusammen und kennt sich.
Eilis ist zufrieden – sie hat zwei Kinder, die erwachsen sind. Eines Tages bricht ihre heile Welt zusammen. Ein Mann, bei dem Tony als Klempner tätig war, erzählt Eilis, dass seine Frau ein Kind von Tony bekommt. Der Mann will dieses Kind nicht im Haus haben und wird es Eilis vorbeibringen.
Für Tonys Mutter ist es eine absolute Selbstverständlichkeit, dass das Kind von Eilis und Tonys Familie aufgezogen wird. Doch Eilis ist anderer Meinung. Sie will am liebsten mit diesem Kind nichts zu tun haben. Um klare Gedanken fassen zu können, reist sie nach Enniscorthy in Irland zu ihrer Mutter.
Dort trifft sie Jim, den Besitzer eines Pubs, wieder. Er war ihre große Liebe vor mehr als 20 Jahren. Eine Liebe, die sich nicht realisieren ließ. Aber jetzt flammen alte Gefühle auf – Eilis und Jim merken, dass sie immer noch viel füreinander empfinden. Sie treffen sich heimlich.
Nancy, die Inhaberin eines Fish-And-Chips-Shops, macht sich ebenfalls Hoffnung auf Jim. Sie ist Witwe, aber nun bereit für eine neue Beziehung. Akribisch bereitet sie ihre Hochzeit vor.
Leseprobe:
Kostenlose Leseproben sind im Internet zu finden. Beispielsweise bei Amazon.de. Einfach das Buch suchen und auf die Option „Leseprobe lesen“ klicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.
Meine Meinung zu dem Buch:
Ich habe das Buch „Brooklyn“ nicht gelesen, in dem bereits von Eilis und Jim geschrieben wurde. Aber auch, ohne „Brooklyn“ zu kennen, habe ich gut in die Geschichte von „Long Island“ hineingefunden.
Der Roman „Long Island“ liest sich flüssig, mir gefällt der Schreibstil. Eilis und Jim sind sympathisch – und der Autor kann sehr gut den Zwiespalt schildern, in dem sie sich befinden. Sie merken, dass sie sich immer noch lieben – aber lässt sich das realisieren? Eilis ist verheiratet, hat eine Familie in den USA. Jim war fest entschlossen, Nancy zu heiraten – bis er Eilis wiedersah.
Sie treffen sich geheim, denn in Enniscorthy wird viel geredet. Leider wird mehr übereinander geredet als miteinander – und so ergeben sich immer wieder Gerüchte.
Spannend bleibt das Buch deswegen, weil man bis zum Schluss nicht weiß, ob Eilis und Jim sich endgültig für eine gemeinsame Zukunft entscheiden.
Der Schluss hat mich sehr überrascht – und nicht ganz zufriedengestellt.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.
Comments