(Rezension) Claire Stihlé: Wie uns die Liebe fand
- agbuerkle
- 2. Aug. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in der Corona-Krise macht es Sinn, positive Bücher zu lesen. Also Kleinode, die uns diese schwere Zeit vergessen lassen. Die Zeit, in der unsere Wirtschaft fast schon vor die Wand gefahren wird, die Zeit, während der wir vor anderen Menschen fliehen, weil wir uns nicht anstecken wollen. Die Zeit, während der wir nicht wissen, ob der Urlaub, den wir gebucht haben, auch stattfinden wird – denn es könnte ja sein, dass wegen des Corona-Virus auf einmal alle Pläne ins Wasser fallen.
Da ist es gut, ein nettes Buch zu lesen, ein Buch, das den Leser schmunzeln lässt, ein Buch, das die Leser in eine Region und eine Zeit entführt, in der das Wort „Corona-Virus“ noch gar nicht existierte.
Ich habe ein solches Buch gelesen. Es heißt
„Wie uns die Liebe fand“.
Geschrieben wurde es von Claire Stihle, einer Autorin, die in der Nähe von Colmar geboren wurde und in Deutschland lebt.
Warum mir das Buch gefallen hat, erfährt man jetzt.
Kurze Informationen zu dem Buch „Wie uns die Liebe fand“ von Claire Stihle:
Erscheinungsdatum in Deutschland: 04.05.2020
Verlag: Droemer-Knaur
ISBN-Nummer: 978-3-426-30740-3
Seitenzahl: 304
Das Buch ist als Paperbackausgabe erschienen und kostet im Buchhandel in Deutschland 14,99 Euro.
Worum geht es in dem Buch?
Madame Nanon – genannt Madame Nan – ist 92 Jahre alt, Witwe und lebt in Bois-de-Val, einem Dorf mit 1.300 Einwohnern im Elsass (Frankreich). Sie hat vier erwachsene Töchter, die sie immer wieder liebevoll als „Kröten“ bezeichnet.
Eines Tages bekommen sie und ihre Töchter die Chance, einen Laden zu betreiben. Grund ist Malou, der Freund von Tochter Marie. Sein Name erscheint auch im Namen des Ladens. Ein besonderer Verkaufsschlager im Laden sind die so genannten „Liebesbomben“, eine Leckerei, die manche Menschen sogar am Körper tragen. Es gibt nämlich Menschen, die glauben, dass diese Liebesbomben helfen, die große Liebe zu finden bzw jemanden, den man liebt, dazu zu bewegen, die Liebe zu erwidern. Manchmal scheint dieser Liebeszauber zu funktionieren.
Madame Nan entdeckt, dass sie Monsieur Boberschram liebt. Lange Zeit scheint es so, dass ihre Liebe unerwidert bleibt. Aber Monsieur Boberschram weiß ein Geheimnis, das Madame Nans heile Welt aus den Fugen geraten lassen kann…
Leseprobe:
Kostenlose Leseproben gibt es mehrfach im Internet – bei einigen Internetbuchhandlungen zum Beispiel. Auch bei Amazon.de. Einfach das Buch dort suchen und auf die Option „Blick ins Buch“ klicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.
Meine Meinung zu diesem Buch:
Die Ich-Erzählerin Madame Nan ist sympathisch und zog mich als Leserin sofort in ihren Bann. Zwar wurde das flüssige Lesen immer wieder erschwert durch indirekte Rede, aber daran gewöhnte ich mich schnell. Die indirekte Rede ist typisch für den Schreibstil der Autorin, der mir gut gefiel.
Interessant fand ich auch, während der Lektüre etwas elsässische Geschichte mitzubekommen. Es werden einige Ereignisse aus dem Zweiten Weltkrieg erzählt. Ereignisse, die die Bewohner des Elsass berührten und prägten.
Die Ereignisse rund um die Liebesbomben werden immer wieder mit einem humorvollen Augenzwinkern erzählt. Das Buch wird aber nie seicht oder nichtssagend. Es machte mir Spaß, die Ereignisse rund um Madame Nan, ihre Töchter und Malou zu lesen. Gegen Schluss des Romans gibt es einen spannenden und dramatischen Höhepunkt.
Abgerundet wird der Roman durch einige elsässische Rezepte am Schluss des Buches, von denen ich einige auf jeden Fall nachkochen will.
Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich vergebe fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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