(Rezension) Arno Strobel: Das Skript
- agbuerkle
- 17. Apr. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Von Arno Strobel und seinen Büchern hatten mir schon einige Bekannte vorgeschwärmt. Aber auch auf Ciao.de hatte ich positive Berichte gelesen.
Ich wollte mir eine eigene Meinung bilden und freute mich deswegen, als mir das Buch „Das Skript“ irgendwann im Jahr 2013 zum Lesen ausgeliehen wurde.
Wie ich es finde, zeigt der folgende Bericht.
Buchdaten:
Das Skript
Autor: Arno Strobel
Erscheinungstermin in Deutschland: 27. Februar 2012
Verlag: Fischer-Taschenbuch-Verlag
Seitenzahl: 391 Seiten
ISBN-Nummer: 978-3596191031
Über Arno Strobel
Arno Strobel ist ein deutscher Autor, Jahrgang 1962. Er studierte Informationstechnologie und arbeitet bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg.
Bisher erschienen von ihm die Romane „Der Trakt“, „Das Wesen“, „Das Skript“, „Der Sarg“ und weitere Krimis. Außerdem hat er Kurzgeschichten verfasst, die er auf seiner Homepage veröffentlichte, bevor er als Buchautor bekannt wurde.
Der Autor lebt mit seiner Familie in Trier.
Leseprobe
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe bekommt man, wenn man beispielsweise die Homepage des Internet-Händlers Amazon.de aufruft. Auf dem Produktbild des Buches kann man die Option „In das Buch hineinlesen“ anklicken und kann anschließend einige Seiten des Buches lesen.
Die Handlung
Die Handlung vollzieht sich aus zwei Perspektiven:
Perspektive eins: aus der Sicht der ermittelnden Kommissare
Die Studentin Nina Hartmann, die in Hamburg wohnt, bekommt ein merkwürdiges Paket. Der Inhalt ist Menschenhaut, auf die einige Passagen eines Romans geschrieben wurden.
Entsetzt ruft sie die Polizei. Oberkommissar Erdmann und seine Kollegin Andrea Matthiessen nehmen die Ermittlungen auf. Sie befragen Verdächtige und recherchieren. Bald kommen sie darauf, dass hier die Handlung eines Krimis nachgespielt werden soll. Jedoch mit tödlichem Ernst. Frauen werden entführt, ihre Haut abgezogen, mit Sätzen aus einem Roman versehen und das Ganze dann an Leute gesandt.
Aber wer tut das? Vielleicht der Romanautor Jahn? Will er sich etwa wichtig machen und mit dieser Methode den Verkauf seiner Bücher ankurbeln? Schon einmal wurde ein Roman von ihm auf grausige Weise nachgespielt – ein Mörder brachte Frauen genau auf dieselbe Art und Weise um, wie in einem seiner Romane geschildert. Daraufhin musste der Autor Köln verlassen und zog nach Hamburg um. Interessanterweise verkauften sich dann seine Romane wie „warme Semmeln“.
Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Befragt Leute, die Rezensionen über Jahns Romane geschrieben haben, befragt Buchhändler und andere Leute – und liest Jahns Romane, um auf die Spur des Verbrechers zu kommen. Die Zeit rennt davon – eine Tote wurde schon gefunden…
Perspektive zwei: aus der Sicht einiger entführter Frauen
In Zwischenkapiteln, die mit römischen Zahlen gekennzeichnet sind, erfährt der Leser, wie der Täter Frauen quält. Und das in allen Facetten. Er fügt ihnen Schmerz zu, er schneidet sie, er würgt sie mit einem Band, er fesselt sie, er lässt sie zusehen, wie er andere Frauen umbringt.
Dabei nennt der Autor weder die Frauen, noch den Täter mit Namen.
Brutaler Psychothriller, der Spannung vermissen lässt – oder: meine Leseerfahrung
Wie gesagt, ich hatte mich auf das Buch gefreut. Ich wollte mal wieder einen spannenden Thriller lesen. Viele Romane, die sich mit dem „Prädikat“ „Psychothriller“ schmücken, sind letztendlich keine – und langweilen vorwiegend.
Leider ist das bei „Das Skript“ von Arno Strobel nicht anders. Zwar bringt der Autor viele Dialoge und gestaltet so seine Handlung lebendig. Und auch die Charaktere sind meistens gut gezeichnet. Die ermittelnden Polizisten Erdmann und Matthiessen gefallen mir am besten, sie wirken sympathisch und glaubwürdig.
Und das war’s auch schon. Der Rest ist unspannend, die Ermittlungen ziehen sich. Der Autor versucht, die nicht vorhandene Spannung durch einige dazwischen gestreute Splatter-Szenen aufzupeppen. Und da frage ich mich: muss das sein? Das liest sich wie ein sensationslüsterner, grausamer Stoff – die Masche, die Autoren, wie Cody McFadyen verwenden, um ihre Romane reißerisch zu gestalten. Mir scheint, der Autor will zeigen, dass auch er solche grausamen Szenen schreiben kann und seinen amerikanischen und britischen Kollegen hier in nichts nachsteht.
Der Roman ist einfach geschrieben – vom Schreibstil wäre das Buch sogar etwas für meinen Schwager H. , der sehr einfachen Geistes ist. Einfache Schreibe – das kann man positiv, aber auch negativ sehen. Positiv ist hier zu sagen, dass der Autor keinerlei Fachvokabular, wie man es eventuell aus der Ermittlersprache erwarten würde, verwendet. Negativ ist zu sagen, dass hier kein literarisches Meisterwerk entstanden ist.
Mein Fazit
„Das Skript“ von Arno Strobel ist ein nicht spannender Roman um eine verbrecherische Person, die ihren Opfern die Haut abzieht, um darauf irgendwelche Sätze aus einem Roman zu schreiben. Tote gibt es auch sowie sympathische Polizisten – ansonsten aber eine kaum spannende Handlung.
Ich habe mich geärgert, das Buch nicht schon nach 50 Seiten weggelegt zu haben. Ich habe es ausgelesen. Für mich war es Zeitverschwendung.
Von mir gibt es zwei von fünf Sternen und keine Empfehlung.
P.S: Dieser Bericht erschien bereits in einer anderen Fassung auf der Verbraucherplattform Ciao.de. Leider gibt es Ciao.de als Verbraucherplattform, in die man Berichte einstellen konnte, seit 2018 nicht mehr.

Comments