(Rezension) Antoine Laurain: Der Hut des Präsidenten
- agbuerkle
- 5. Juli 2021
- 4 Min. Lesezeit
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
im Mai 2016 habe ich das Buch „Der Hut des Präsidenten“ gelesen, für die Verbraucherplattform Ciao.de einen Bericht verfasst und ihn auch dort eingestellt. Den Bericht liest man jetzt:
Aus der Bücherei konnte ich mir folgenden Roman ausleihen
Der Hut des Präsidenten
des französischen Autors
Antoine Laurain
Dieses Buch wird nicht nur auf einigen Internetseiten empfohlen, nein, auch Mitarbeiter der Bücherei hier im Ort finden es ganz klasse und empfehlen es weiter. Ob ich die Meinung dieser Leute teilen kann, liest man jetzt.
Kurzinformationen zum Buch „Der Hut des Präsidenten“
Erscheinungsdatum in Deutschland: 18. Januar 2016
Verlag: Atlantik (gehört zur Verlagsgruppe Hoffmann & Campe)
ISBN-Nummer: 978-3455650228
Seitenzahl: 239 Seiten
Das Buch ist als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet im Buchhandel in Deutschland 20 Euro.
Informationen zum Autor Antoine Laurain
Antoine Laurain ist ein französischer Bestsellerautor. Mit seinem Roman „Liebe mit zwei Unbekannten“, der 2015 auf den Markt kam, wurde er auch bei uns bekannt.
„Der Hut des Präsidenten“ ist sein zweiter Roman, der gerade verfilmt wird.
Leseprobe
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man beim Internethändler Amazon.de. Man ruft das Buch auf und klickt dann auf „Blick ins Buch“. Schon kann man einige Seiten des Buches kostenlos lesen.
Ein Hut wechselt immer wieder seine Besitzer – oder: die Handlung
Im November 1986 speist Daniel Mercier in einer Brasserie in Paris. Zufälligerweise nimmt am Nachbartisch der Mann, der 1986 Präsident Frankreichs war, Platz. Es ist François Mitterand. Er speist mit zwei anderen Männern und Daniel bekommt ihre Unterhaltung mit.
Als Daniel die Brasserie verlassen will, ist der Präsident schon gegangen. Aber er hat einen Hut vergessen. Ein edles Modell in schwarzer Farbe mit den Initialen F.M. Daniel kann ihn unbemerkt nach Hause nehmen.
Der Hut bringt ihm Glück. In der Bank, in der er arbeitet, wird er auf einmal befördert, nachdem er in einer wichtigen Situation großes Selbstvertrauen an den Tag gelegt hat.
Aber kurz darauf vergisst er den Hut in einem Zug, wo eine Frau, namens Fanny Marquant ihn findet. Sie nimmt ihn mit zu ihrem Reiseziel. Der Hut gibt ihr Mut, eine aussichtslose Liebesbeziehung zu einem verheirateten Mann zu beenden. Sie schreibt eine Geschichte, in der der Hut vorkommt, und gewinnt einen Literaturpreis damit.
Auf einer Bank im Park lässt sie den Hut liegen, um zu sehen, was damit passiert. Pierre Aslan nimmt ihn mit. Pierre Aslan, ein Mann, der einst erfolgreich Parfüms kreierte. Doch ihm fehlen schon seit Jahren Ideen für neue Düfte. Der Hut inspiriert ihn zu einem neuen, aufregenden Duft.
Auch er hat den Hut nicht lange. Er kommt zu einem neuen Besitzer , zu Bernard Lavallière, – und gleichzeitig macht sich Daniel Mercier auf die Suche nach diesem Hut. Er will diesen Glücksbringer unbedingt wiederhaben…
Meine Meinung zu diesem Buch
Dieser Roman ist leicht geschrieben – wird aber nie zur Trivialliteratur, da die Botschaft des Buches und auch der Schreibstil einen gewissen Anspruch haben. Der Autor hat eine gewählte Wortwahl, sein Buch ist aber nie kompliziert zu lesen.
Der Hut ist ein Symbol – ein Symbol, das Glück bringt, Selbstvertrauen schafft und Situationen der Menschen, die den Hut gerade haben, zum Positiven ändert.
Kein Wunder, dass niemand – außer Fanny Marchand – den Hut hergeben will. Der Hut wird vergessen, verwechselt – und so weiter. Und das macht die Spannung in diesem Buch aus. Der Leser fragt sich: Was passiert jetzt mit dem Hut? Was genau verändert er im Leben der Person, die ihn gerade hat? Unweigerlich kommt man als Leser zu der Überlegung, was man tun würde, wenn man selbst den Hut hätte. In welcher Situation im Leben der Hut helfen könnte.
Charmant ist das Buch, geschrieben aus der Sicht des auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit. Die Person, die gerade den Hut hat, ist für den Moment auch die Hauptperson. Es ist nachvollziehbar, was im Leben dieser Personen passiert. Der Hut kommt zu Leuten aus der Mittelschicht, aber auch zu Leuten, die wenig Geld haben – und zu wohlhabenden Personen. Und all diesen Menschen hilft er in der jeweiligen Situation. Der Hut scheint zu wissen, was diese Menschen gerade brauchen und wann er diese Leute wieder verlassen muss – und das ist faszinierend, charmant. Eine ganz neue, eine ganz interessante Idee für ein Buch!
Ich habe das Buch an wenigen Nachmittagen gelesen (ich habe nicht nachgezählt, an wie vielen Nachmittagen genau), immer zwischendurch, wenn ich gerade Zeit hatte. Es ist ein positiver, ein schöner Roman. Er macht gute Laune – auch wenn man als Leser zuerst mal bedauert, dass einer Person, die den Hut gerade besaß, dieser irgendwie abhandenkommt. Ich mochte Daniel Marchand, auch Fanny Mercier und Pierre Aslan. Wen ich weniger mochte, war Bernard Lavallière, der den Hut anschließend bekam. Das lag aber auch an dem Umfeld, in dem dieser Herr agierte – die Welt der ganz Reichen. Diese Welt interessiert mich wenig bis gar nicht. Ich kaufe mir ja auch keine Zeitungen und Zeitschriften mit Klatsch und Tratsch aus der Promi-Welt. Und so interessierte ich mich auch wenig für Bernard Lavallière im Buch „Der Hut des Präsidenten“.
Mein Fazit

„Der Hut des Präsidenten“ von Antoine Laurain ist ein leicht geschriebener Roman über einen Hut, den der französische Präsident François Mitterand besitzt, den er in einer Brasserie vergisst und der anschließend zu unterschiedlichen Menschen kommt. Und immer hat der Hut Auswirkungen auf ihr Leben.
Das ist schön zu lesen, das macht Spaß – leichtfüßig geschrieben in einem guten Schreibstil und eine schöne Geschichte, die gute Laune macht.
Ich vergebe dem Buch fünf Sterne und empfehle es weiter.
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